Wie kann ein Leben in 350 Wörtern zusammengefasst werden? Zudem noch über historische Persönlichkeiten aus der langen Geschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)? Vor dieser schwierigen Aufgabe standen im vergangenen Semester Studierende der Kieler Geschichtswissenschaft - und haben sie mit Bravour gemeistert.
Viele der namhaften Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben in den 350 Jahren das facettenreiche Profil der Universität geprägt. Neben einem Portrait und den jeweiligen Lebensdaten sollten auch die wichtigsten Lebensstationen, akademischen Leistungen und Ehrungen die Biographien vervollständigen. Die Studentinnen und Studenten suchten Informationen zu Personen wie Hans Geiger, den Erfinder des Geigerzählers, Paul Johann Anselm von Feuerbach, Vormund Kaspar Hausers, oder Ernst Gräfenberg, nach dem der "G-Punkt" benannt wurde.
"Die Studierenden haben schnell gemerkt, dass sie an ihre Grenzen stoßen, wenn die Quellenlage nicht so gut ist", beobachteten die Ausstellungsverantwortlichen Professor Oliver Auge und Swantje Piotrowski. In dieser Situation griffen sie gerne auf das Kieler Gelehrtenverzeichnis zurück. Der elektronische Katalog über die Kieler Professorinnen und Professoren wird ebenfalls am 4. Juni der Öffentlichkeit präsentiert. Bislang wurden in ihm durch die Historikerinnen, Historiker und wissenschaftlichen Hilfskräfte der Abteilung für Regionalgeschichte des historischen Seminars der CAU etwa 900 Personen, die von 1919 bis 1965 eine Professur an der Christian-Albrechts-Universität hatten, sowie über 4.000 Verwandte ermittelt und beschrieben.