Kultur, Musik und Unterhaltung: Das kommende Wochenende bietet einen bunten Mix an coolen Events. Tanz den Abschied in der Pumpe, Die Frau seines Leben auf dem Theaterschiff und The Line Walkers in Kronshagen.
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Lesung: 10. Juli, 19 Uhr • Atelierhaus im Anscharpark, Kiel
Am 9. Juli um 18 Uhr zeigt das Studio Filmtheater den Filmklassiker „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975) von Volker Schlöndorff nach Heinrich Bölls Erzählung – ein bis heute aktueller Kommentar zu medialer Hetze, öffentlicher Vorverurteilung und gesellschaftlicher Spaltung. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit Maria Birger vom Heinrich-Böll-Archiv Köln. Daran anknüpfend wird am 10. Juli um 19 Uhr im Atelierhaus im Anscharpark eine szenische Lesung mit der Kieler Schauspielerin Ellen Dorn präsentiert. Der Text, ein fiktives Interview mit Katharina Blum 25 Jahre nach den Ereignissen, eröffnet neue Perspektiven auf Bölls Werk. Auch hier ordnet Maria Birger die Erzählung historisch ein und stellt Bezüge zur Gegenwart her. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei, Spenden sind willkommen. Kartenreservierung für den Film über das Studio Filmtheater, Anmeldung zur Lesung per
E-Mail an veranstaltung@boell-sh.de.
Tanz den Abschied – mit voller Wucht!
11. Juli, 20 Uhr • Die Pumpe Kiel
Am 11. Juli verwandelt sich die Pumpe in ein pulsierendes Zentrum aus Rhythmus, Lebensfreude und Abschiedsstimmung: Das Bumm Bumm Orchestra, YukaFrita und Los Conocidos sorgen für tanzbare Vibes mit globalem Sound. Reggae, Cumbia, Afrobeat, Funk und mehr verschmelzen zu einem energiegeladenen Konzertabend, den du nicht verpassen solltest.
Besonders emotional: Es ist das Abschiedskonzert des Drummers vom Bumm Bumm Orchestra und von Los Conocidos – die letzte Gelegenheit, diese drei Bands in dieser Besetzung live auf einer Bühne zu erleben.
Globaler Sound – direkt aus Kiel
Das Bumm Bumm Orchestra bringt mit Percussion, Drums und Samples ein mitreißendes Rhythmusgewitter auf die Bühne – von DnB über Arabic Beats bis Samba. YukaFrita kombiniert lateinamerikanische Cumbia mit entspanntem Reggae zu einem internationalen Mix, der direkt ins Herz und in die Beine geht. Los Conocidos schließlich liefern feinsten Kieler Reggae mit Einflüssen aus Ska, Latin und Balkan – tanzbar, kraftvoll und garantiert gut gelaunt.
Die Frau seines Lebens
4. und 11. Juli, 19.30 Uhr + 5. und 12. Juli,
16 Uhr • Lore & Lay Theaterschiff, Kiel
Ute Baumgartner steht im kleinen Schwarzen vor dem Spiegel – bereit für eine Trauerrede. Ihr Mann Martin ist zum ersten Mal unpünktlich. Während das Abendbrot wartet, beginnt Ute, ihre Ehe, ihr Hausfrauendasein und Martins Beamtenleben zu hinterfragen. Mit bissigem Witz, Tempo und Überraschungen entwickelt sich eine brüllend komische Komödie über Liebe, Alltag und Lebensversicherungen. Karten sind ab 31 Euro erhältlich unter www.loreundlay-theater-schiff.de.
The Line Walkers
12. Juli, 19 Uhr • Christuskirche, Kronshagen
Die fünfköpfige Band „The Line Walkers“ kommt am 12. Juli in die Christuskirche Kronshagen und präsentiert in bester Tribute-Band-Manier das musikalische Leben des Johnny Cash – kraftvoll, emotional und mitreißend. Seit 2012 begeistert die Kieler Country-Formation deutschlandweit mit ihrer authentischen Show. Mit Songs wie Walk the Line, Jackson oder Hurt und dem klassischen Vintage-Sound von Schlagzeug, Kontrabass und E-Gitarre entsteht eine eindrucksvolle Zeitreise.
Zu schade für den Herd
13. Juli, 19 Uhr • Thomaskirche, Schulensee
Am 13. Juli bringt das Deichquartett in der Thomaskirche Schulensee eindrucksvolle Werke von Komponistinnen auf die Bühne, die trotz historischer Hürden Großes geschaffen haben. Unter dem augenzwinkernden Titel „Zu schade für den Herd“ widmet sich das Konzert der Musik zweier beeindruckender Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts, deren Werke lange im Schatten ihrer männlichen Zeitgenossen standen. Zu hören sind das Streichquartett Es-Dur von Fanny Hensel-Mendelssohn und das kraftvolle c-Moll-Streichquartett der britischen Komponistin und Suffragette Ethel Smyth. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich, für Kinder und Jugendliche unter
16 Jahren ist der Eintritt frei.
Zeitreise gefällig?
10. bis 13. Juli, Wikinger Museum Haithabu
Zwischen Schwertern, Schmuck und Schafswolle: Vom 10. bis 13. Juli verwandelt sich das Freigelände des Wikinger Museums Haithabu in einen echten Schauplatz vergangener Zeiten. Beim Sommermarkt erwartet dich von 9 bis 17 Uhr ein kunterbuntes Treiben aus Handel, Handwerk und Geschichte zum Anfassen.
Zahlreiche Händler*innen, Handwerker*innen – und auch der ein oder andere kampfbereite Krieger – schlagen ihre Lager rund um die rekonstruierten Wikingerhäuser auf. Was du dort findest? Zum Beispiel kunstvoll geschmiedete Messer, authentische Tongefäße oder handgefertigte Kleidung wie vor über tausend Jahren. Viele der Repliken basieren direkt auf Funden aus Haithabu – hier kannst du also nicht nur zuschauen, sondern echte Stücke anfassen, bestaunen oder sogar kaufen.
Museum meets Markt
Ein echter Tipp: Kombiniere deinen Besuch mit der Sonderausstellung „Wikingerdämmerung. Zeitenwende im Norden“ auf der Schlossinsel Gottorf. Sie beleuchtet das turbulente Jahr 1066 – inklusive der Eroberung Englands und der Zerstörung Haithabus. Gezeigt werden u. a. Waffen, Schmuck, Schriftstücke und eine Kopie des berühmten „Teppichs von Bayeux“. Der perfekte Ausklang für deinen Tagesausflug in die Vergangenheit.
Jesse McBride Quartett (US)
13. Juli, 19 Uhr • Alter Güterbahnhof
Jesse McBride ist ein aufregender und abenteuerlustiger Pianist und Bandleader. Gebürtig aus Houston Texas ist er heute Professor an der Tulane University New Orleans und bringt die musikalischen Vermächtnisse der Jazz-Legenden Ellis Marsalis und Harold Battiste in seinen eigenen durchdachten und zukunftsweisenden Pianostil ein.
An der University of New Orleans studierte McBride Jazzpiano bei Ellis Marsalis und entwickelte eine enge Beziehung zum legendären Produzenten, Musiker und Pädagogen Harold Battiste. „Mr. Batt“ ermutigte ihn, seinen eigenen persönlichen Klang zu entwickeln und die Tradition fortzuführen, junge Musiker auf ihrem Weg zu begleiten und
engagiert sich leidenschaftlich für die Ausbildung der nächsten Generation von Jazzmusikern.
Henri Jerratsch komplettiert den Abend
Henri Jerratsch ist ein aufstrebender Schlagzeuger, Begleitmusiker und Bandleader, der in Norddeutschland geboren und aufgewachsen ist.
Er arbeitet mit vielen Rhythm and Blues-, Soul- und Jazzkünstlern in ganz Europa. Sein Jazzstudium an der Universität Osnabrück führte ihn 2022 zum Studium an der University of New Orleans.
Immer inspiriert von den Wurzeln der schwarzen amerikanischen Musik, hatte Jerratsch das Gefühl, mehr über den Puls, die Seele und die Realität der Musik lernen zu müssen, die er mit Europäern gespielt hat. Jede Nacht, in der er Herlin Riley, Jason Marsalis, Shannon Powell, Johnny Vidacovich, Raymond Webber, Kerry "Fats" Hunter und viele andere sah und hörte, half ihm, die Musik auf einer anderen Ebene zu verstehen.