- (Bild: Landeshauptstadt Kiel)
Die Bundeswehr erwägt, ihren Marinestandort in Kiel zu vergrößern – ausgerechnet auf dem Gelände, auf dem die Stadt ihr größtes Wohnbauprojekt plant. Die Gespräche zwischen Stadt und Verteidigungsministerium laufen.
Zukunftspläne in Holtenau-Ost: Stadt und Bundeswehr im Dialog
Die Landeshauptstadt Kiel steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Das Verteidigungsministerium hat Interesse bekundet, den Marinestandort in Kiel auszubauen – insbesondere im Stadtteil Holtenau. Im Fokus steht das Gelände des ehemaligen Marinefliegergeschwaders 5 (MFG 5), das aufgrund seiner Lage und bestehenden Infrastruktur als idealer Standort für eine militärische Erweiterung gilt.
Stadtentwicklung trifft auf strategisches Interesse
Doch Kiel verfolgt mit dem Areal Holtenau-Ost längst eigene Pläne. Mehr als 2.000 Wohnungen, ergänzt durch moderne Gewerbeflächen, sollen hier in den kommenden Jahren entstehen. Es handelt sich um das bedeutendste Stadtentwicklungsprojekt in Schleswig-Holstein. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer unterstrich den Stellenwert des Vorhabens, zeigte sich jedoch zugleich offen für einen Austausch mit dem Bund.
Ergebnisoffene Gespräche geplant
Die Stadtverwaltung und die Bundeswehr stehen nun vor der Aufgabe, unterschiedliche Interessen miteinander zu vereinen. Laut Kämpfer sollen die anstehenden Verhandlungen „auf Augenhöhe“ und ohne Vorfestlegung stattfinden. Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die sowohl dem wachsenden Bedarf an Wohnraum als auch sicherheitspolitischen Erfordernissen gerecht wird.
Entscheidung noch in diesem Jahr
Wie es mit dem Gelände weitergeht, soll bis Ende des Jahres entschieden werden. Klar ist: Kiel befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung und sicherheitspolitischer Verantwortung – und die kommenden Monate dürften wegweisend für die Zukunft Holtenau-Osts sein.