- Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, Daniel Günther, und der Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festival, Christian Kuhnt, feiern das Jubiläum des Festivals. (Bild: Agentur 54° Felix König)
- SHMF-Pressesprecherin Laura Hamdorf. (Bild: Sophia Hegewald)
- SHMF-Pressesprecherin Laura Hamdorf mit Jamie Cullum. (Bild: Privat)
- Das SHMF, das sind inzwischen auch die ganz großen Konzerte in Ostseehalle und Elbphilharmonie. Den Geist des Festivals viel besser verkörpern jedoch die vermeintlich ungewöhnlichen Konzert-Locations, wie etwa hier das Gut Emkendorf für eins der Musikfeste auf dem Lande. (Bild: Felix König)
- Fazıl Say ist der SHMF-Porträtkünstler des Jahres 2025. (Bild: Benne Ochs)
Zum Start des Schleswig-Holstein Musik Festivals haben wir uns mit Laura Hamdorf, der Pressesprecherin des Festivals, getroffen, um über das Jubiläum, Anekdoten und die Zukunft zu sprechen.
SHMF-Pressesprecherin Laura Hamdorf. (Bild: Sophia Hegewald) Laura, 40 Jahre sind eine lange Zeit. Was sind die Meilensteine des Festivals?
Schon die Gründung war ja wahnsinnig besonders. Was Justus Frantz hier Schleswig-Holstein geschaffen hat, war geradezu revolutionär! Er hat die großen Stars der klassischen Musik nach Schleswig-Holstein – bis dato kulturelles Brachland – geholt. Er hat Kultur demokratisiert, das heißt jedem zugänglich gemacht, insbesondere der ländlichen Bevölkerung und er hat das Festival als große Bürgerinitiative wachsen lassen: Er hat freiwillige Helferinnen und Helfer in den unterschiedlichen Regionen begeistern können, mitanzupacken – und dieses großartige Engagement besteht bis heute. Wir haben rund 350 ehrenamtliche Beiräte in allen Regionen Norddeutschlands, die unsere Künstlerinnen und Künstler willkommen heißen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ein weiteres Markenzeichen sind unsere ungewöhnlichen Spielstätten – von Scheunen über Werfthallen bis zu Biogewächshäusern. Das senkt die Hemmschwelle für den Konzertbesuch und hat gleichzeitig viele leerstehende Gebäude gerettet. Einige wurden sogar saniert und werden bis heute genutzt – ein echter Nachhaltigkeitseffekt.
Neben Justus Frantz war ja auch Leonard Bernstein einer der großen Namen des Anfangs. „Let’s make music as friends“ als Credo stammt ja beispielsweise von ihm. Wie lebendig ist der Geist von damals noch heute?
Sehr lebendig! 1987 gründete er unser Festivalorchester, das schon damals aus jungen Nachwuchstalenten aus aller Welt bestand. Den Slogan „Let’s make music as friends“ hat er intensive geprägt, denn Bernstein war es zeitlebens ein Anliegen, mit Musik Völker zu verbinden und Grenzen zu überwinden. Und heute ist dieses Anliegen wichtiger denn je.
Es berührt uns im Festivalteam wahnsinnig, zu sehen, wie dieses Orchester in Zeiten globaler Krisen und politischer Zerrissenheit in sieben Wochen zusammenwächst und enge Freundschaften entstehen – völlig egal, wo jemand herkommt.
Momentan ist wirklich viel los in der Welt und das Motto des SHMF passt perfekt. In dieser Welt – ist das SHMF eigentlich politisch oder eher eine Pause davon?
Wir sind kein politisches Festival. Wir bieten in unseren Konzerten die Gelegenheit, mal nicht auf die großen Fragen unserer Zeit antworten zu müssen, sondern innezuhalten und über die Musik ins Fühlen zu kommen – sein Herz zu öffnen und sich dadurch mit anderen Menschen zu verbinden. Uns ist Vielfalt wichtig – mit Blick auf unsere Programme, aber natürlich auch auf die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler. Jeder ist willkommen, der Musik als verbindendes Element sieht. Und das gilt natürlich auch für unser Publikum, das ebenfalls möglichst bunt sein darf.
Wie sieht es auf der andersherum mit Unterstützung aus der Politik aus? Wie wird das SHMF wahrgenommen und wird es vielleicht sogar für das, was es ist und tut, gewürdigt?
Es gibt eine sehr enge Verbindung zur Landespolitik. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass bei unseren Eröffnungskonzerten nahezu das gesamte Kabinett vertreten war – ein wunderbares Zeichen der Wertschätzung, das uns sehr viel bedeutet. Auch der Ministerpräsident besucht regelmäßig unsere Konzerte und hebt dabei immer wieder die gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Bedeutung des SHMF für Schleswig-Holstein hervor. Das ist ein wichtiges und ermutigendes Signal.
Finanziell ist das SHMF in einer besonderen Lage: Über 90 Prozent unseres Budgets stammen aus Ticketeinnahmen und Sponsoring. Obwohl unser Landeszuschuss geringer ist als bei anderen Kultureinrichtungen, ist er eine wichtige Stütze. Besonders freut uns das Vertrauen des Publikums – viele Tickets sind schon weg, bevor das Programm bekannt ist.
Das SHMF, das sind inzwischen auch die ganz großen Konzerte in Ostseehalle und Elbphilharmonie. Den Geist des Festivals viel besser verkörpern jedoch die vermeintlich ungewöhnlichen Konzert-Locations, wie etwa hier das Gut Emkendorf für eins der Musikfeste auf dem Lande. (Bild: Felix König)
Hohe Auslastung ist ein gutes Stichwort. Viele andere können davon nur träumen, müssen Konzerte oder gar ganze Festivals absagen. Was macht ihr richtig?
Da kommen ein paar Faktoren zusammen. Zum einen haben wir über die Pandemie tatsächlich eher Vertrauen gewonnen als verloren – damals mussten wir ein komplettes Festival absagen, haben dann aber ganz spontan 100 Veranstaltungen im Sommer auf die Beine gestellt. Wir haben täglich neu austariert, wie viele Personen wir in den Konzerten zulassen konnten, wir haben sehr viele Konzerte Open Air veranstaltet, wir haben neue Formate entwickelt und zum Teil unsere Künstlerinnen und Künstler in privaten Gärten oder Treppenhäusern spielen lassen. Dieser Aufwand hat sich absolut gelohnt – denn Kultur war damals im Grunde wichtiger denn je. Und diese Wertschätzung ist geblieben.
Außerdem ist unser jährlich wechselnder Städteschwerpunkt ein Publikumsmagnet. Man hat sofort ein Bild vor Augen – oder aber auch nur eine vage Vorstellung, wie zum Beispiel bei einer Stadt wie Istanbul in diesem Jahr. Viele Konzerte rund um diesen Schwerpunkt waren sehr schnell ausverkauft, obwohl die wenigsten wissen, was sie erwartet. Dieser Vertrauensvorschuss ist natürlich großartig.
Dann senken unsere zum Teil eher ungewöhnlichen Spielstätten Hürden. Und: Wir ermutigen Künstlerinnen und Künstler, persönlich auf der Bühne zu sprechen. Das schafft auch nochmal einen anderen Zugang zum Konzert.
Zudem ist unser Festival sehr nahbar: Vor jedem Konzert begrüßt jemand aus dem Team das Publikum. Unser Intendant Christian Kuhnt liebt den direkten Austausch – und diese Menschlichkeit spüren auch unsere Gäste. Wenn sich unsere Besucher nach einem Konzert überschwänglich bedanken, wissen wir: Das hier ist wirklich wichtig.
Du hast gerade schon euren Intendanten angesprochen, Christian Kuhnt. Der hat ja durchaus einiges beim Festival verändert …
Mit Christian Kuhnt als Intendant kam 2014 die Öffnung für andere Musikbereiche – es sollte nicht mehr nur Klassik sein. Ihm war es wichtig, Musik nicht in Schubladen zu stecken und möglichst viele Menschen mit unseren Konzerten zu begeistern.
Fazıl Say ist der SHMF-Porträtkünstler des Jahres 2025. (Bild: Benne Ochs)
Dieses Jahr ist Istanbul die Motto-Stadt. Was macht Istanbul als Musikstadt aus? Anders als mit London, Berlin oder Venedig verbinde ich bislang – muss ich gestehen – musikalisch nichts mit Istanbul; ich war allerdings auch noch nie dort.
Ja, das ging uns tatsächlich ähnlich zu Beginn. Die Istanbuler Musikszene war für uns ein weißes Blatt Papier. Wir sind dann eingetaucht, sind mit Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt gekommen, haben Tipps bekommen und uns so langsam ein Bild der Stadt skizziert.
Was Istanbul auszeichnet, ist zunächst die geografische Lage und die Geschichte. Istanbul war Hauptstadt dreier großer Reiche – dem römischen Reich, dem Byzantinischen Reich und dem osmanischen Reich. Und die Stadt verbindet auch noch zwei Kontinente – den asiatischen und den europäischen. Allein durch diese Lage und die gewachsene Geschichte ist dort eine unglaubliche Vielfalt entstanden, die es sonst vielleicht nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Und die spiegelt sich überall auch in der Musik wider: Es gibt eine unglaublich lebendige Musikszene, ein buntes Pulsieren, eine Offenheit für viele Strömungen und Ideen.
Beim SHMF sind viele Künstlerinnen und Künstler zu Gast, die heute in Istanbul aktiv sind – Singer-Songwriter beispielsweise, die in Istanbul groß geworden sind und in ihrer Musik immer wieder über den Tellerrand blicken und Grenzen zu überschreiten. Wir zeigen aber auch klassische Kompositionen aus der Musikgeschichte, die zeigen, welche Einflüsse sich in Istanbuls Musik schon damals gezeigt haben.
Eine große Besonderheit ist in diesem Jahr, dass der Städteschwerpunkt und unser Porträtkünstler gewissermaßen zusammengehören: Der Pianist Fazıl Say lebt Istanbul und lässt sich immer wieder von der Stadt in seinen Kompositionen beeinflussen.
Zum Jubiläum kommen viele Künstler:innen, die früher schon dabei waren. Was sind dieses Jahr die Highlights in dieser Hinsicht?
Anne-Sophie Mutter war schon beim allerersten Festival 1986 dabei – und kommt jetzt zurück! Ihr Konzert am 27. August in Neumünster ist der große Jubiläumshöhepunkt. Außerdem: Academy of St. Martin in the Fields, Christoph Eschenbach, Midori, Stefan Vladar – der sogar dasselbe Programm wie damals spielt. Auch viele langjährige Wegbegleiter:innen wie Lang Lang, Daniel Hope, Asya Fateyeva und Sabine Meyer sind wieder da.
… und was sind eher unbekannte Künstler:innen, die du dringend empfehlen würdest?
Am 31. Juli spielt das Kolektif İstanbul auf der Krusenkoppel Open Air zum Tanz auf. Die Band ist eine der angesagtesten Player der Istanbuler Clubszene. Sie verschmilzt traditionelle türkische Klänge mit Funk, Elektro und Jazz. Es wird definitiv eine großartige Party unter freiem Himmel!
Am 19. August geht’s – ebenfalls auf der Krusenkoppel – jazzig zu: Der Bass-Bariton Thomas Quasthoff feiert mit seinen kongenialen Bandkollegen Simon Oslender, Dieter Ilg und Wolfgang Haffner und natürlich dem Kieler Publikum sein 50-jähriges Bühnenjubiläum mit seinen persönlichen liebsten Jazzsongs
Am 22. August tritt Serra Tavsanli in der Gelehrtenschule in Kiel auf. Die Pianistin stammt aus Istanbul und spielt unter anderem Schumanns Kinderszenen, immer wieder ergänzt um ganz persönliche Anekdoten aus ihrer Kindheit in Istanbul. Mit diesen sehr persönlichen Einblicken bringt sie dem Publikum die Stadt Istanbul mit ihrer Kultur und Traditionen näher.
Derzeit muss ja alles auf Biegen und Brechen digitalisiert werden. Ihr wart ja auch schon mal digitaler – zu Corona nämlich, als Konzerte gestreamt wurden. Das habt ihr aber weitgehend wieder eingestellt…
Ja, spannend, dass du das sagst. Während Corona haben wir natürlich, ergänzend zu unseren Live-Veranstaltungen, viel Film- und Video-Content erstellt, um Ersatz zu bieten. Jetzt haben wir uns wieder stark dem Live-Erlebnis zugewandt. Wir machen immer noch ein paar Produktionen, sind aber davon überzeugt, dass ein digitales Konzert bei weitem nicht mit einem Live-Erlebnis mithalten kann. Es geht doch um das gemeinschaftliche Teilen einer Erfahrung, um geteilte Emotionen, um ein Zusammenspiel von Künstlern und Publikum, das Drumherum bei einer Spielstätte – das kann ein Videomitschnitt nicht leisten.
Nachhaltigkeit ist ja überall ein großes Thema. Zu Recht! Auch beim Schleswig-Holstein Musik Festival wird das Thema zunehmend großgeschrieben. Nicht zuletzt seit im vorigen Jahr mit GP Joule ein Sponsor im weitesten Sinne aus dem Bereich hinzugekommen ist. Wie blickst du auf das Thema und was sind die Herausforderungen, die damit einhergehen?
Das Bewusstsein ist in jedem Fall da – bei uns im Team und ganz persönlich. Aber natürlich merken wir auch: Nachhaltigkeit lässt sich bei einem Festival wie unserem nicht von heute auf morgen umsetzen. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung, aber wir probieren viel aus.
Ein gutes Beispiel ist unsere Werftsommer-Konzertreihe: Dort setzen wir ganz bewusst auf kurze Transportwege, lokale Caterer, vegetarisches Essen, ein Mehrweg-Pfandsystem (dessen Erlös wir spenden) und Shuttles vom Bahnhof. In diesem Jahr veranstalten wir zudem ein Diskussionspanel zum Thema „Nachhaltiges Veranstalten im ländlichen Raum“. Das Ganze ist für uns eine Art Experimentierfeld. Und: Es kommt richtig gut an beim Publikum – das zeigen unsere Befragungen.
Die größte Herausforderung ist und bleibt ganz klar die Anreise. Wir sind ein Flächenfestival, oft mitten im ländlichen Raum. Da gibt es meist keinen Zug mehr nach dem Konzert. Laut unserer eigenen kleinen Studien ist das tatsächlich der größte CO₂-Faktor. Wir testen gerade verschiedene Konzepte und Ideen – auch in Panels, wie beim diesjährigen Werftsommer.
Das Schleswig-Holstein Musik Festival ist auch flächenmäßig ein riesiges Festival, ist das ein besonderer Druck?
Druck nicht – eher ein großes Glück. Es ist ein echtes Privileg, im Sommer so viele tolle Orte in Norddeutschland zu erleben. Klar, es ist viel unterwegs sein – aber wir machen uns das als Team auch richtig schön. Wir legen mal einen Badestopp ein, mal wird der Laptop im Café neben der Spielstätte aufgeklappt – das ist schon ganz nettes Arbeiten!
Wir erleben, dass das SHMF sich musikalisch immer weiter öffnet und allen Genres Platz bietet, längst schon kein reines Klassik-Festival ist. Gleichzeitig finden auch immer mehr junge Künstler:innen ihren Weg ins Programm. Sorgt das auch für einen Zustrom von jüngeren Zuschauer:innen?
Ja, das merken wir. Wir achten bewusst auf eine gute Mischung: große Namen, spannende Nachwuchstalente, klassische Konzerte genauso wie Grenzgänge und neue Formate.
Was das SHMF besonders macht, ist die Bindung, die entsteht – zum Publikum und zu den Künstler:innen. Viele Weltstars – Lang Lang, Daniel Hope oder Anne-Sophie Mutter – haben bei uns ganz jung angefangen und kommen bis heute gerne zurück.
Und gerade Formate wie die Musikfeste oder der Musikfest-Trecker bieten spannenden Nachwuchstalenten eine Bühne – das zieht natürlich auch ein jüngeres Publikum an. Und klar: Jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer identifizieren sich eher mit einer 30-jährigen Künstlerin als mit einem 80-jährigen Künstler.
Was sind die größten Hürden, denen ihr regelmäßig begegnet? Ist es beispielsweise ein Problem, die ganz großen Stars fürs SHMF zu begeistern?
Die Größe des Festivals bringt jedes Jahr neue Herausforderungen mit sich. Wir bespielen rund 120 Spielstätten, bauen teils komplette Infrastruktur neu auf – das ist eine logistische Mammutaufgabe. Auch die Finanzierung ist anspruchsvoll: Unser Sponsoring-Team startet direkt nach dem Festival mit der Planung fürs nächste Jahr. Und unser Anspruch an Nachhaltigkeit wächst ebenfalls – das bedeutet laufend neue Konzepte und Finanzierungsmodelle.
Wir leben einen starken internen Austausch – durch regelmäßige Roundtables zwischen den Abteilungen, durch ein gutes Miteinander. Das ist vielleicht weniger sichtbar, aber extrem wichtig für den Erfolg.
Du bist nicht seit Anfang beim Festival dabei, hast aber inzwischen auch schon einiges erlebt, vermute ich. Was sind Momente, Erinnerungen, die dir für immer im Gedächtnis bleiben werden?
Oh ja. Zum Beispiel 2021 mit Martin Grubinger – sein Konzert musste wegen Unwetter abgebrochen werden. Er hat spontan zugesagt, ein Zweites zu spielen – einfach so. Und fast alle kamen nochmal. Das war definitiv ein Gänsehaut-Moment. Oder die vielen Open-Airs im Regen – Menschen stundenlang im Poncho vorm Konzert. Diese Treue ist einfach berührend. Das gibt’s in der Form wahrscheinlich nur auf dem Land. Und ganz persönlich: Ich bin selten Fan, aber Jamie Cullum ist eine Ausnahme, den finde ich großartig. Ich habe ihn Backstage im Rahmen einer Interviewbetreuung getroffen – und selbstverständlich habe ich ihn um ein gemeinsames Foto gebeten. Leider merkte ich dabei, dass ich mindestens zwei Köpfe größer war als er. Auf dem Bild versuche ich mich lässig kleinzumachen, sieht aber etwas krampfig aus. Immerhin – das Bild hängt bis heute an meinem Kühlschrank!
SHMF-Pressesprecherin Laura Hamdorf mit Jamie Cullum. (Bild: Privat)
Und dann war da noch Rolando Villazón, der nach dem Konzert auf dem Gut Wulfshagen ein Trampolin im Garten entdeckte, höflich um Erlaubnis fragte – und dann in voller Opern-Inbrunst durch den Garten hüpfte, während nebenan der Sponsorenempfang lief. Unbezahlbar!
Werfen wir zum Abschluss noch mal einen Blick in die Zukunft. Wir sitzen in zehn Jahren, zum 50-jährigen Jubiläum, wieder hier – was möchtest du dann erzählen können?
Ich hoffe, dass unser Publikum noch viel gemischter geworden ist. Dass Genres sich mehr durchmischen, Grenzen aufbrechen. Dass Menschen sich bewusst Zeit nehmen für gemeinsame, analoge Erlebnisse – in einer Welt, die immer digitaler wird.
Ein Festival wie unseres sollte ein echtes Gefühls-Festival sein. Ein Feiertag der Begegnung, der Musik und des Miteinanders. Ich wünsche mir, dass wir das auch in zehn Jahren noch leben – und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Das Interview führte Sebastian Schack. Die Antworten wurden teilweise für eine bessere Lesbarkeit redigiert, ohne sie inhaltlich zu verändern.