- Caroline Wahl im Studio Kino: Die Kieler Bestseller-Autorin liest aus Ihrem neuen Roman "Die Assistentin". (Bild: falkemedia Regional)
- Caroline Wahl signiert geduldig ihre eigenen Bestseller, welche die Fans ihr entgegenstrecken. (Bild: falkemedia Regional)
Caroline Wahl begeisterte bei ihrer Lesung im Studio Filmtheater in Kiel – mit einem charmanten Auftritt, ehrlichen Worten und einem klaren Ziel. Ihr dritter Roman "DIe Assistentin" könnte ein würdevoller Nachfolger von "22 Bahnen" und "Windstärke 17" werden.
Ein Kieler Heimspiel mit Herz
Eigentlich war Kiel gar nicht auf der Liste. Und trotzdem wurde die Fördestadt am 21. August zum literarischen Hotspot: Bestsellerautorin Caroline Wahl („22 Bahnen“, „Windstärke 17“) feierte im Kieler Studio Filmtheater eine ganz besondere Lesung – nicht als Teil ihrer offiziellen Tour, sondern als spontane Benefizveranstaltung für das ZEIK (Zentrum für Empowerment und interkulturelle Kreativität) in Gaarden. Der Eintritt ging direkt an das Projekt, das sich für Leseförderung in einem der vielfältigsten Stadtteile Kiels einsetzt.
Eine Lesung wie keine andere
Caroline Wahl betrat selbstbewusst die Kinoleinwand, pardon: -bühne, und legte los. Ehrlich, nicht überdreht und ungemein sympathisch. Ihre Nervosität merkte man ihr kaum an. Dass die vergangenen Woche nicht gerade einer gemütlichen Schipperfahrt auf der Kieler Förde gleichkamen, hingegen schon. „Ich bin so durch“, sagte sie während der Lesung – nach Wochen auf Tour mit nur einem freien Tag pro Woche. Hier und da ein Versprecher während des Lesens. Doch ansonsten wenig von Aufregung oder gar Überarbeitung zu spüren. Im Gegenteil: Sie las mit Energie, lachte über eigene Passagen („Das ist ja total dumm!“) und brachte Szenen ihres Romans mit genau dem Augenzwinkern auf die Bühne, das ihre Bücher auszeichnet.
Ein Roman über Macht – und ein bisschen über Bo
Gelesen wurde aus „Die Assistentin“, Caroline Wahls drittem Roman. Die Geschichte: Protagonistin Charlotte bewirbt sich bei einem Verlag, bekommt die Stelle – und wird in ein System aus Macht, Hierarchie und Abhängigkeit hineingeworfen, das sie zunehmend verändert. Sie stellt sich die Frage: Will ich so leben? Und: Wer darf wie viel Macht ausüben? Lichtblick in diesem inneren Chaos ist Bo, Charlottes unerwarteter „Crush“ – eine zufällige Begegnung, die nicht nur ihr Denken, sondern auch ihr Herz herausfordert.
Caroline Wahl verstand es, diese Balance aus Schwere und Leichtigkeit auch bei der Lesung spürbar zu machen. Mal traurig, mal hoffnungsvoll, dann wieder wütend oder herzlich – der Roman spiegelte sich in jeder ihrer Betonungen wider. Und kurz bevor das Publikum emotional überladen wurde, kündigte sie augenzwinkernd an: „Jetzt kommt noch was Trauriges, dann was Schönes – und dann gehen wir alle nach Hause.“
Publikumsliebling mit Persönlichkeit
Die Fans liebten es. Schon in der Pause war der Andrang vor ihrem Tisch groß, Bücher wurden gestapelt, Signierwünsche geäußert. Caroline Wahl nahm sich Zeit – genau wie später, als sie zum Schluss einfach sagte: „Das war’s. Wer noch ein Buch signiert haben möchte – ich bin hier.“ Kein Star-Gehabe, keine Distanz. Nur Nähe, Literatur – und eine echte Verbindung.
Fazit: Ein literarischer Abend mit Haltung
Mit „22 Bahnen“ wurde Caroline Wahl zum literarischen Shootingstar. Der Roman wird im Herbst 2025 sogar verfilmt – Kinostart: 4. September. Spätestens dann wird auch Kiel wieder ganz genau hinschauen.
Doch der Abend im Studio Filmtheater hat gezeigt: Caroline Wahl ist nicht nur eine Autorin der großen Themen – sondern auch eine Stimme mit Haltung. Und sie hat Kiel ein bisschen literarischer gemacht.
Filmstart „22 Bahnen“: 4. September 2025 in den deutschen Kinos
Der Roman "Die Assistentin" erscheint am 28. August bei Rowohlt.