- (Bild: PORT OF KIEL)
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Kiel ermöglicht den Schiffen der Color Line nun emissionsfreie Schiffsversorgung während der Hafenliegezeit
Am Norwegenkai nahmen am 9. Mai der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft Norbert Brackmann, Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer gemeinsam mit SEEHAFEN KIEL-Geschäftsführer Dr. Dirk Claus und dem Vorstandsvorsitzenden der Color Line, Trond Kleivdal, die Anlage offiziell in Betrieb. Ab sofort können die großen Kreuzfahrtfähren der Color Line in Kiel emissionsfrei mit Landstrom versorgt werden. Ministerpräsident Günther: „Gemeinsam leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhal- tung. Durch Landstrom reduzieren wir sowohl Schadstoffemissionen als auch den Ausstoß von Klimagasen während der Hafenliegezeit auf null. Schleswig-Holstein unterstützt dieses richtungsweisende Projekt und wird weitere Anlagen dieser Art fördern.“ Nach dem Norwegenkai sollen im kommenden Jahr auch der Schwedenkai und das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai landstromfähig werden. Dirk Claus: „Wir wollen künftig 60 % des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Landstrom decken. Damit zählen wir zu den umweltfreundlichsten Häfen in Europa.“
Die Investitionssumme beläuft sich auf 1,2 Mio. Euro und wird durch das Land Schleswig-Holstein mit 400.000 Euro gefördert. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Als Klimaschutzstadt möchte Kiel bis2050 klimaneutral werden. Dieses ehrgeizige Ziel können wir nur erreichen, wenn alle mithelfen. Die neue hochmoderne Landstromanlage trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß im Hafen deutlich zu verringern. Ich freue mich sehr, dass Color Line in dieser Sache voran geht – und ich würde es begrüßen,wenn andere Reedereien diesem Beispiel folgen.“ Die Schiffe der norwegischen Color Line, die „Color Fantasy“ und die „Color Magic“, verbinden Kiel täglich mit Oslo. Ankunft am Norwegenkai ist morgens um 10.00 Uhr mit Abfahrt um 14.00 Uhr. Der jährliche Strombedarf während der Hafenliegezeit beträgt rund 4 Mio. Kilowattstunden. Trond Kleivdal, Vorstandsvorsitzender der Color Line:„Unsere Schiffe sind für den Strombezug von Land ausgerüstet und liegen bereits seit 2011 in Oslo und seit 2017 in allen vier norwegischen Häfen an der Hafensteckdose. Mit Kiel stellt nunmehr ein weiterer Hafen die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, um unsere Strategie zum Schutz der Umwelt weiter voranzutreiben und zu unterstützen. Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, die EEG-Umlage auf Landstrom zu reduzieren, um einen verbesserten wirtschaftlichen Rahmen zu schaffen.“ Dazu Norbert Brackmann anlässlich der Einweihung der Landstromanlage in Kiel: „Landstrom ist eine gute Möglichkeit, in den Hafen- und Seehafenstädte einen deutlichen Beitrag zu sauberer Luft zu leisten. Es ist deshalb auf jeden Fall eine gute Sache, eine Landstromanlage zu haben. Noch besser ist es allerdings, wenn diese auch von den Schiffen genutzt wird. Wir werden deshalb auf Bundesebene den Weg frei machen, um Landstrom konkurrenzfähig zu machen. Dafür mache ich mich als Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft stark.“