- Die Gesichter hinter Lille: Max Kühl und Florian Scheske (v. li.) (Bild: Anna Lena Hermann)
- Waren als Hobby-Craftbierexperten bei der Lillebräu-Eröffnung: Fabian Föh, Wiebke Intemann und Tilman Boyn (v. li.) (Bild: Anna Lena Hermann)
- Lang ersehnt: Nach eineinhalb Jahren Umbau eröffnete die Lille-Brauerei im Dezember 2018
(Bild: Anna Lena Hermann)
Am 15. und 16. Dezember 2018 feierten Max Kühl und Florian Scheske gemeinsam mit einigen Hundert Gästen die Eröffnung ihrer neuen Räumlichkeiten von Lillebräu im Eichkamp 9c in Kiel. Eineinhalb Jahre hatten die beiden ehemaligen Muthesius-Studenten das einstige Coca-Cola-Werk renoviert und für die Bierbrauerei mit Ausschankbereich hergerichtet. Damit geht für die beiden Kieler ein Traum in Erfüllung Eröffnungswochenende bei Lillebräu.
Das große Banner am Straßenrand im Eichkamp hatte bereits eindeutig mit „Lille“-Schriftzug auf die bevorstehende Veranstaltung hingewiesen: Das Grand-Opening der Lille-Brauerei stand bevor. Ein ganzes Festwochenende haben die Macher hinter der Kieler Hopfenkaltschale allen interessierten Gästen ermöglichen wollen. Und das mit tollem Erfolg: Auf dem eigens für die Eröffnung hergerichteten Mini-Foodtruck-Markt gab es diverse Leckereien von John’s Burgers über Love Food by Grace und Aloha Dogs bis Loppo Kaffee. Außerdem gab es ein Livemusik-Programm, das von der Galerie Seepferdchen in der Alten Mu organisiert und zusammengestellt wurde.
Untereinander kennt man sich gut. Max Kühl und Florian Scheske fingen das Bierbrauen in der Alten Mu an und verkauften das Bier auf Hoffesten der Universität. Die Menschen waren begeistert und gaben ihnen den Mut, weiter zu machen. Als sogenannte Kuckucksbrauer waren sie lange in verschiedenen mittelständischen Brauereien eingemietet und brauten das Lille-Bier von dort aus. Im Vordergrund stand dabei das ambitionierte Ziel, Kiel seine Brauereikultur zurückzugeben. Doch dafür war auch ein wenig finanzielle Hilfe nötig: Die beiden riefen ein Crowdfunding ins Leben, bei dem sich 666 Kieler an dem Bau des Schankraums beteiligten und dadurch halfen, den Brauerei-Traum wahr werden zu lassen.
Die 1.000 Quadratmeter große Halle war gut zwei Stunden nach offiziellem Start immer noch gut gefüllt. Die Gäste bewegten sich zwischen den drei 3.000- und zwei 6.000-Liter-Tanks, in denen die eigenen Bier-Kreationen gären. Hier kann das Bierbrauen live erlebt werden. Im hauseigenen Schankraum werden künftig an zwölf Zapfhähnen eigene Biere wie Pils, Helles, Weizen und Stout ausgeschenkt sowie jene von befreundeten Brauereien serviert. „Wir freuen uns riesig, dass wir nach so langer Vorlaufzeit nun endlich unser Bier für Kiel in Kiel herstellen können“, sagte Florian Scheske und betonte seine Dankbarkeit gegenüber den Unterstützern des Crowdfundings.
An den Tischen wurde natürlich auch fleißig probiert. Wiebke Intemann, Fabian Föh und Tilman Boyn sind sich einig: das schmeckt. „Für ein Craftbier schmeckt das Lille erstaunlich mild“, ergänzt Boyn. Besonders charakteristisch sei für das Craftbier seine Bitterkeit. Das Lille Pils sei zwar eindeutig als Craftbier zu identifizieren, aber dennoch nicht zu bitter und leicht zu genießen.
Die Brauereibetreiber Max Kühl und Florian Scheske blicken entspannt in die Zukunft und sind sichtlich erleichtert über den Erfolg und den zurückgelegten Weg. In diesem Sinne lässt es sich zurücklehnen und entspannt anstoßen. Prost!