Gegenstand der in der internationalen Gruppenausstellung gezeigten Werke sind eigens durch die Künstler entworfene und erschaffene Miniaturlandschaften.
Durch die Übersetzung der Modelle in das Medium der Fotografie verwischen die Eindeutigkeit des Modellhaften sowie die Grenzen zwischen Mikro- und Makrokosmos. In einem weiten Spektrum halten die einzelnen Fotografien die Illusion einer Naturaufnahme aufrecht.
Auf den zweiten Blick sind Störungen, subtile Anzeichen oder deutliche Hinweise des künstlichen Ursprungs zu entdecken. Einige Motive erweisen sich wiederum klar als surrealistische oder ins Fantastische gesteigerte Situationen. Der Prozess der Konstruktion wird in die Darstellungen mit aufgenommen. Die gezeigten Landschaftsdarstellungen umfassen ebenso klassische Panoramen und Naturphänomene wie urbane Räume oder zeitgeschichtliche Ereignisse. Die fotografische Abbildung von Modellen knüpft an die Faszination täuschend echter Malerei und Architekturgestaltung an. Gleichzeitig werden traditionelle Landschaftsdarstellungen, Bildprogramme und Konzepte in den Fotografien gezeigt. Zum Teil werden konkrete, fest in das kollektive Bildgedächtnis eingeschriebene Ikonen der Malerei und Fotografie zitiert.
Die durch fotografische Verfahren im Bild fixierten Modelle eröffnen aktuelle Fragestellungen um die vermeintliche Authentizität von Fotografie. Ebenso beleuchten sie das Verhältnis zur Natur als Gegenstand der Rezeption oder Lebensumwelt. Eine kritische Dimension wird auch erreicht, wenn der Lebenswirklichkeit und Alltagserfahrung entsprechend eine limitierte Natur abgebildet wird.
Die Wanderausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Kallmann-Museum Ismaning, der Ludwig Galerie Saarlouis und der Stadtgalerie Kiel realisiert.
Bis 24. November · Stadtgalerie
Mobiliar
Mit seiner Erfindung der Bugholz-Möbel legte Michael Thonet den Grundstein für die industrielle Fertigung von Stühlen, Tischen und Bänken und gilt als einer der Väter des Möbeldesigns. Thonets weltweit vertriebene Stühle aus gebogenem Buchenholz, die zum Teil immer noch hergestellt werden und zahlreiche Nachahmer gefunden haben, standen auch in den Gasträumen in Eckernförde.
Ab 13. Oktober, Museum Eckernförde
Wiederentdeckung
Jetzt ist die Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht“ über Lotte Laserstein (1898–1993), die als eine der wichtigen Wiederentdeckungen der letzten Jahre gilt, zu Gast in der Kunsthalle zu Kiel. Damit bietet die Kunsthalle zu Kiel erstmals im norddeutschen Raum und erst zum zweiten Mal außerhalb Berlins die Gelegenheit, das Werk der Malerin entlang von über 40 internationalen Leihgaben zu erleben.
Bis 19. Januar 2020, Kunsthalle Kiel
Expressionismus
Dass Kiel insbesondere für die bildenden Künste ein schwieriges Pflaster war, verdeutlicht die Kurzlebigkeit der „Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft“. Die begabtesten Künstler verließen Kiel bereits in den 1920er Jahren. Friedrich Peter Drömmer fand dank der Unterstützung des legendären Unternehmers Hugo Junkers die Gelegenheit, Kiels architektonische Visionen zu konkretisieren.
Bis 24. November, Stadtgalerie Kiel