- Ein Riff für morgen: CO₂-arme Betonelemente und Natursteine schaffen neuen Lebensraum in der Kieler Förde. (Bild: LH Kiel/Lenz)
Am Anleger Friedrichsort trifft moderner Küstenschutz auf nachhaltige Innovation – mit barrierefreiem Zugang, einem
künstlichen Riff und viel Potenzial für die Artenvielfalt in der Förde.
Natürlich clever: Umbau mit Meerwert
Am Anleger Friedrichsort tut sich was: Der Zugang zur Fördefähre wird barriereärmer – statt des alten Treppenpodests führt künftig eine Rampe zum Brückenkopf. Damit wird das Ein- und Aussteigen für alle deutlich einfacher. Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch der Meeresboden umfassend auf Altlasten untersucht und von Kampfmitteln befreit.
Ein Riff für die Förde
Denn dort, wo zuvor Altlasten lagen, liegt nun Zukunft: ein künstliches Kleinriff, das die Firma Holcim als Pilotprojekt installiert hat. Pünktlich zum Ocean Race Europe 2025, das in Kiel startet, will man damit ein sichtbares Zeichen für den Meeresschutz setzen. Das rund 24 Quadratmeter große Riff besteht aus 400 sogenannten XStones, Natursteinen und 3D-Druckelementen aus CO2-armem Beton. Es bietet neuen Lebensraum für Algen, Kleintiere und Fische – insbesondere die bedrohte Dorsch-Population soll davon profitieren.
Nachhaltig gedacht, naturnah gemacht
Dank der besonderen Form und Materialrezeptur entstehen unter Wasser kleine Höhlen, Nischen und Strukturen – ideal für Biodiversität. Laut Umweltdezernentin Alke Voß ist das Projekt ein „Glücksfall für den Meeresschutz“. Auch als natürlicher Wellenbrecher könnte das Riff künftig wirken. Das Ganze ist Teil eines langfristigen Monitorings zur Wirksamkeit künstlicher Riffe – ein Modell, das überregional Schule machen könnte. Die Umsetzung wurde vom Kieler Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit Behörden wie dem LKN.SH koordiniert.