- Mareike Rehse, Lisa Jakob und Aylin Yilmaz (v. li.) freuen sich, dass nun mit der Ankerbox ein nachhaltiges System für Take-Away-Essen existiert (Bild: Akihiro Yasui)
- So sieht er aus – der Prototyp der Ankerbox (Bild: Sarah Heider)
- (Bild: Sarah Heider)
Wie gelingt es, das immer beliebter werdende Take-Away-Essen nachhaltiger zu machen? Diese Frage stellte sich auch Mareike Rehse – und kam auf die Ankerbox
Am Anfang eines Projektes steht eine Idee. Etwas Innovatives, etwas Neues. Etwas, das antreibt und motiviert. So war es auch bei Mareike Rehse, als eines Tages ein Praktikant, der gerade von einem Seminar des NABU zurückkam, von einem Pilotprojekt in der Schweiz erzählte. Er schwärmte von einem Mehrweg-System für Take-Away-Essen: „Mareike, wir brauchen so ein Pfandsystem!“ Davon war die Kieler Gründerin gleich überzeugt. Schluss mit Bergen aus Styropor-Verpackungen und Einweggeschirr. Kiel braucht ein nachhaltiges Take-Away-Konzept für die Mittagspause: die Ankerbox! Eine Box für jedes Mittagessen – von Fischbrötchen bis zum Thaicurry. Statt nach dem Gebrauch auf deutschen Müllhalden zu landen, wird sie in einem Partnerrestaurant abgegeben und wieder gefüllt.
So sieht er aus – der Prototyp der Ankerbox (Bild: Sarah Heider)
„Kaffee zum Mitnehmen wird immer kritisiert, aber über das Essen spricht keiner“, bemerkt die Kieler Gründerin. Die Plastikverschmutzung der Umwelt rückt immer mehr in den Fokus der Gesellschaft. Wiederverwendbare To-go-Becher werden selbstverständlicher. Warum diesen Schritt nicht auch beim Essen gehen? Nach der Idee suchte Mareike Gleichgesinnte und wurde schnell fündig. Wo? Beim Mittagessen! Schon komplementierten Lisa Jakob und Alke Voß die Crew. 2017 nahmen die drei Frauen am yooweedoo Ideenwettbewerb teil – und wurden gefördert! „yooweedoo hat uns den ersten Anstoß gegeben, uns weiterzuentwickeln. Schon die Antragsformulare zwangen uns, unser Projekt anders zu betrachten. Es gab uns den Kick“, berichtet Mareike über diese Startphase.
Seit Februar 2018 ist die Ankerbox ein gemeinnütziger Verein mit 14 Mitgliedern. Und sie wollen weiter wachsen. „Von fünf- bis Ende 40-Jährigen ist alles dabei. Dadurch, dass wir nicht mehr im studentischen Kontext sind, fehlen die Studenten bei uns“, stellt Mareike fest. Die Arbeitsgruppen sind gebildet und motiviert, Segel zu setzen. Nun ist auch endlich der erste wellenförmige Prototyp der Ankerbox fertig und bereit, von ersten mutigen Gastronomen in Kiel getestet zu werden. Eine erste Pilotkantine konnte das Team bereits überzeugen — die Kantine des Landesumweltministeriums in Schleswig-Holstein. So kann es erfolgreich weitergehen. Doch wieso eigentlich Ankerbox? „Wenn man mit einem Boot ankert, ist man unterwegs, nicht Zuhause am Esstisch, macht aber eine Pause und isst einen Happen“, sagt Mareike und strahlt. Also Anker lichten und Mittagessen angeln.
Sarah Heider
Auf dem Blog „Funkenzeit“ werden regelmäßig Kieler Start-ups vorgestellt. Dieser Artikel ist in voller Länge auf funkenzeit.de verfügbar.