- Seit 40 Jahren ist die Pumpe in der Haßstraße nicht mehr aus dem Kieler Kulturbetrieb wegzudenken
- Zum 40. Geburtstag fanden sich viele interessierte Gäste zur Feier in der Pumpe ein (Bild: Sebastian Schulten)
- 1979 wurde die Pumpe durch viele engagierte Mitarbeiter wiederbelebt (Bild: Die Pumpe)
- Konzertsaal, Kino, Kneipe: All das vereint der Veranstaltungsort unter einem Dach und wirkt der Kulturindustrie entgegen (Bild: Tim Kurzbein)
- Das Gästebuch der Pumpe hat bereits viele bekannte Künstler gesehen (Bild: Die Pumpe)
Aalglatt war die Pumpe noch nie, wollte sie aber auch nicht sein. Wir gratulieren zu 40 Jahren non-kommerzieller Kulturarbeit für Kiel.
Ein bisschen rotzig und trotzig gegenüber anderen, kommerziellen Veranstaltungshäusern war sie schon immer. Bunte Konzerte jeden Geschmacks, unterhaltsame Lesungen und Kinofilme, Theaterabende, Poetry Slams und ausschweifende Partys – die Pumpe Kiel ist in den vergangenen 40 Jahren zu einer Instanz des Kieler Kulturlebens geworden. Für viele ist sie der Austragungsort für verschiedenste Veranstaltungen.
Zum 40. Geburtstag fanden sich viele interessierte Gäste zur Feier in der Pumpe ein (Bild: Sebastian Schulten)
1979 wurde die Pumpe durch viele engagierte Mitarbeiter wiederbelebt (Bild: Die Pumpe)
Ursprünglich war sie ein Pumpwerk zur Entsorgung der Kieler Abwässer in die Förde und Teil des 1922 entwickelten Abwasserkonzeptes für die Stadt. Noch heute zeugt das gewaltige Pumpenrad von ihrer einstigen Funktion. Sogar drehen lässt es sich noch. Während des Zweiten Weltkrieges hatte sie heftige Schäden erlitten, jedoch ihren Betrieb nie gänzlich eingestellt. Ab 1979 erlebte sie eine wahre Renaissance und wurde dem gleichnamigen Verein, Die Pumpe e. V., als Kultur- und Kommunikationszentrum übergeben. Auf 2.000 Quadratmetern entstanden Arbeits-, Veranstaltungs-, Kino-, Gastronomie-, Disko-, Bar- und Büroräume. Die Pumpe veranstaltet ihre Programmpunkte in erster Linie nicht nach kommerziellen Gesichtspunkten, sondern nach inhaltlichen. So ist und war sie stets eine alternative zu industriellen Kulturveranstaltungen mit der Ausrichtung auf ein massentaugliches Publikum.
Konzertsaal, Kino, Kneipe: All das vereint der Veranstaltungsort unter einem Dach und wirkt der Kulturindustrie entgegen (Bild: Tim Kurzbein)
„Wer dem, was hier passiert, den Rücken zukehrt, verpasst einen entscheidenden Teil kulturellen Daseins“, sagte Dr. Eckart Pabst, seit 1999 Angestellter des Kommunalen Kinos der Pumpe und Moderator der Gala zum 40-jährigen Jubiläum. Eine solche Kulturarbeit, wie sie in der Pumpe seit 1979 passiert, könne ohne den aggressiven Willen für ein gemeinsames Miteinander nicht bewerkstelligt werden. Auch Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer ließ es sich an dem Abend nicht nehmen, einige Grußworte an alle Kulturschaffenden der Pumpe zu richten. „Mit der dunklen Gasse und zwielichtigen Erscheinung hat die Pumpe in den 80er Jahren eine hohe Anziehungskraft auf mein 16-jähriges Ich ausgeübt und eine neue Welt aufgeschlossen, von der ich keine Ahnung hatte“, sagte Kämpfer. Die Pumpe stelle für ihn einen wichtigen non-kommerziellen Kieler Ort in einer kommerzialisierten Welt dar, auch in den nächsten 40 Jahren.