- Die Neugier darauf, ihre eigenen Songs vor dem Kieler Publikum zu spielen,
ist stärker denn je: Lilly Among Clouds (Bild: Lucio Vignolo)
- (Bild: DUNJA DOPSAJ)
- Sie singt Background für Ina Müller und studiert neben ihrer Gesangskarriere Musik in Hamburg: Sarajane
Vom Singer/Songwriter-Konzert bis zum epischen Musical – in Kiel geht eine ganze Menge. Wir haben wieder einmal drei Tipps für euch zusammengestellt!
Majestätisch groß, aber immer ohne Kitsch. Lilly Among Clouds schreibt Pop-Balladen am Klavier: Und es kostet sie nicht einmal ernsthafte Mühe. Lilly, die mit vollem Namen Elisabeth Brüchner heißt und bei Würzburg lebt, hätte es für ihr zweites Album „Green Flash“ entsprechend leicht haben können. Aber leicht wollte sie es nicht: „Mein großer Wunsch für die neue Platte war, noch weiter weg von den Balladen zu kommen. Minimum die Hälfte sollten Upbeat- oder zumindest groovige Nummern sein. Ich liebe diese Mischung bei Konzerten, ich liebe Rhythmus. So haben wir im Studio zum Beispiel beim Song „Wasting My Time“ zu Beginn als erstes das Klavier zugeklappt und das Lied dann nur anhand der Basslinie aufgebaut. Das hat soviel Spaß gemacht, dass ich unbedingt mehr davon wollte.“
„Wir“ das sind Lilly und Udo Rinklin (Produzent von Laith Al-Deen), der auch schon Lillys Debüt „Aerial Perspective“ produzierte, mit welchem sie jetzt knapp zwei Jahre lang von Viechtach bis Sydney und von Wuppertal bis Austin live unterwegs war. „Weniger voll, aber genauso groß“ war die klangliche Marschroute für den Nachfolger, als man begann sich erste Arrangement-Ideen hin und her zu schicken. Und das haben die beiden wirklich vorzüglich hinbekommen.
Denn auch „Green Flash“ ist wieder gespickt mit Pop-Ohrwürmern internationaler Klasse und wie schon bei „Aerial Perspective“ ist es diese unglaubliche, tief ins Hörer-Herz treffende Stimme, dieses sonore Alt mit filigranem Vibrato, das wie eine rote, mächtige Sonne über Lillys so eigener, ein bisschen schüchterner Melancholie schwebt. Die verwendeten Sounds hingegen sind vielschichtiger und neu: „Girl like Me“ überrascht mit einem fluffigen The Stranglers-Spinett, bei „Love U 4ever“ schlägt die Neue Deutsche Welle durch. „Boys“ ist fast schon klassischer RnB, während „Silent“ sich eher laid back für den Chillout-Floor im Elektroclub empfiehlt, falls es so etwas heute überhaupt noch gibt. „Surprise“ führte Lilly kürzlich sogar ins deutsche Finale des Vorentscheids zum Eurovision Song Contest, wo sie vielgelobte Dritte wurde. DER SPIEGEL schrieb: „Lilly Among Clouds stach mit ihrem björkigen Song „Surprise“ und leicht schrulliger Fuchtel-Perfomance vielleicht als einzige wirklich interessante, weil so tatsächlich noch nicht gehörte Kandidatin heraus.“ Aber keine Bange: das Klavier, das wird Fans der älteren Aufnahmen beruhigen, lässt Lilly natürlich auch auf diesem Album nicht gänzlich aus den Augen. Entstehen hier doch nach wie vor die meisten ihrer Lieder, als kleine Soundtracks zu Lillys Grübeleien über das oftmals verwirrende menschliche Miteinander: „Ich beobachte gerne Menschen, analysiere mich oder deren Verhalten und liebe es zu überlegen, warum Menschen was, wie, warum machen. 4. Februar · Die Pumpe
(Bild: DUNJA DOPSAJ)
Mercury und das Phantom
Im Februar sind die ganz großen Persönlichkeiten auf der Bühne im Kieler Schloss zu Gast. Den Anfang macht „Das Phantom der Oper“ am 7. Februar um 20 Uhr. Der Mann mit der Maske, der in den Katakomben der Pariser Oper haust, schreckt auf der Suche nach Liebe weder vor Erpressung noch vor Gewalt zurück. Während einer Aufführung entführt er die junge Opernsängerin Christine Daaé. Tickets ab 52,90 Euro unter www.dasphantomderoper.com. Am 18. Februar erwacht Freddie Mercury zum Leben. Die Show „The Spirit of Freddie Mercury“ erzählt die Geschichte der Rampensau, die 1970 mit Brian May und Roger Taylor die Band Queen gründete. Mercury ging als charismatischer Songschreiber mit unverwechselbarer Stimme in die Geschichte ein. Tickets ab 52,90 Euro unter www.mercury.show.
„Das Phantom der Oper“ • 7. Februar · Kieler Schloss
„The Spirit of Freddie Mercury“ • 18. Februar · Kieler Schloss
Sie singt Background für Ina Müller und studiert neben ihrer Gesangskarriere Musik in Hamburg: Sarajane
Einmal auftanken, bitte!
In den 80ern als Tochter einer deutschen Mutter und eines englisch-schottischen Vaters geboren, ist Sarajane das älteste Kind einer großen Familie. Sie wuchs auf dem Land in ihrer Rolle als Schwester mit großem Herz auf. Als Patchwork-Einwandererfamilie auf dem Land nahe Hamburg zu leben, bevor Patchwork überhaupt ein Begriff war, wurde zu einer echten Herausforderung. Destiny’s Childs „Survivor“ und India Aries Album „Acoustic Soul“ haben der Teenagerin die nötige Kraft verliehen. Sie absolviert ein Musikstudium in Hamburg, hat mit „In The Mix“ eine gefeierte Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem NDR, arrangiert Chöre für Michy Reincke und singt bei Ina Müller. Mit ihrem zweiten Album „FUEL“ liefert die Britin einen Soundtrack ab, der uns sämtliche Gemeinheiten des Alltags vergessen lässt. Eine Sammlung von Ohrwürmern, Powersongs und Mantras, die auf einem Teppich von ausgetüftelten Beats daherkommen. Sarajane • 30. Januar • Kulturforum