Im vierten Jahr der Umsetzung ist auf Kiels Ostufer bereits viel passiert. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer stellte am Montag, 9. Mai, den dritten Fortschrittsbericht Gaarden10 vor.
„Gaarden ist in Bewegung. Die Hörn bekommt ein neues Gesicht, die Gaardener Brücke wird endlich vollendet werden, der Ausbau des Freibades Katzheide schreitet voran und im Kirchenweg entsteht ein lebendiges Kulturareal“, bilanziert Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. „Auch die Technische Fachhochschule wird ausgebaut. Das wird noch mehr Studierende in den Stadtteil holen. Der Fortschritt ist sichtbar, dennoch gibt es vieles, um das wir uns kümmern müssen, damit sich alle in Gaarden zu Hause fühlen können.“
Mehrere Hundert Wohnungen befinden sich in Gaarden aktuell im Bau. Ein großer Teil der Bauvorhaben liegt an der Hörn. Dort können voraussichtlich im kommenden Jahr erste Wohnungen bezogen werden. Aber auch in der Kaiserstraße, im Schwedendamm, der Heischstraße, der Hügelstraße und in der Raaschstraße entsteht Wohnraum, insbesondere auch für Studierende. In das Quartier Sandkrug investiert das Wohnungsunternehmen Vonovia bis 2029 rund 70 Millionen Euro. Das Geld fließt in die Modernisierung des Bestands und in rund 170 neue Wohnungen. Auch auf dem ehemaligen Postfuhrhofgelände wird in den kommenden Jahren ein neues Wohnquartier entstehen.
Die Technische Fakultät der CAU in der Kaiserstraße wird von Grund auf erneuert. Dazu zählen der Neubau von Institutsgebäuden, die Umgestaltung der Freiflächen und die Öffnung zum Stadtteil hin. Das neue Hörsaalgebäude an der Ecke Elisabethstraße und Norddeutsche Straße wird neben Hörsälen und Seminarräumen auch eine Fachbibliothek und ein Café enthalten. Es bildet den neuen Eingang zum Campus Gaarden und ist ein wichtiger Baustein zur Vernetzung der Fakultät mit dem Stadtteil. Derzeit wird noch der Bau eines Wohnheims für Studierende auf dem Campus geprüft.
Die Entwicklung der Gaardener Brücke nimmt Formen an. Die Reinigungsaktionen wurden konsequent fortgeführt, der Aufzug zeigt sich wesentlich heller und einsehbarer. Das Grundstück zwischen Gaardener Brücke und Gaardener Ring hat Ende 2019 den Besitzer gewechselt. Die Entwicklung dieses Grundstücks und der beiden noch unbebauten Baufelder am Germaniahafen kann nun voranschreiten, die Vollendung der Gaardener Brücke rückt in greifbare Nähe.
Im Kirchenweg entsteht ein lebendiges Kulturareal, in dem Künstler*innen und Kreative Ideen und Projekte entwickeln. Die Landeshauptstadt Kiel hat ihr Vorkaufsrecht genutzt und das Haus Kirchenweg 34 erworben. Dort möchte die KiWoG Familien ein Zuhause geben.
Für Ordnung und Sicherheit sorgt in Gaarden der Kommunale Ordnungsdienst (KOD). Trotz erschwerter Bedingungen in Coronazeiten zeigten die Mitarbeiter:innen im Bereich Karlstal, Vinetaplatz, Schulstraße und im Sportpark Gaarden schwerpunktmäßig Präsenz. Illegale Müllablagerungen wurden in Zusammenarbeit mit dem ABK beseitigt. Die Rattenbekämpfungswoche im vergangenen Herbst hat den Fokus auf die Müllproblematik und die damit verbundene Verantwortung der privaten Eigentümer*innen gelenkt. Hier ist noch klares Verbesserungspotenzial.
Ein Schwerpunkt der Gaardener Entwicklungsperspektiven liegt auf der Erhöhung der Bildungschancen für Kinder und Jugendliche im Stadtteil. Heilpädagogische Zusatzkräfte in Gaardener Kitas, Zusatzkräfte der Jugendhilfe in der Schuleingangsstufe, musikalische Früherziehung, eine Verbesserung der Betreuungssituation für Kinder und der Bau einer neuen Grundschule auf dem Gelände der ehemaligen Schwimmhalle sind nur einige Punkte des Maßnahmenpakets.
Kulturvermittlung und Kulturförderung tragen zur kulturellen Belebung und zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im Kulturareal Gaarden bei. Für die Zeit von 2021 bis 2024 fördert die Landeshauptstadt Kiel mehrere Kultureinrichtungen in Gaarden mit institutionellen Zuwendungen: den Kultur- und Kreativrat Gaarden, Kiel CREARtiv e.V. (Haus der Initiativen), das Forum für zeitgenössische Musik Chiffren (Haus der Initiativen), Künstler 34 e.V. und den Theaterfrachter „Lore & Lay“. Auch für Kunst im öffentlichen Raum sind Mittel im Haushalt eingestellt. Eine Jury entscheidet über die Vergabe der Mittel an maximal zwei Projekte im Jahr. Zahlreiche weitere Fördermöglichkeiten zur Unterstützung der Gaardener Kultur- und Kreativwirtschaft sollen Kulturschaffende stärken und den Stadtteil damit weiterentwickeln.