"Wir sind wütend! Wütend über die sexistische und sexualisierte Gewalt, die FrauenLesbenTransInterQueers* (FLTIQ*) am Tag und in der Nacht erfahren. Am 7. September wollen wir in der Kieler Innenstadt laut und feiernd Sexismus, sexualisierte Gewalt, Homo- und Transfeindlichkeit und Rassismus entgegentreten
Zu keiner Tageszeit sind Straßen für FLTIQ* wirklich sicher, aber vor allem nachts häufen sich Übergriffe, auch hier in Kiel. Schon früh werden FLTIQ* mit vermeintlichen Ratschlägen konfrontiert: „Geh nachts nicht alleine raus, lass dir kein Getränk ausgeben, trink nicht zu viel, zieh dich nicht zu freizügig an, sei freundlich, aber nicht zu freundlich… sei nicht prüde, aber auch nicht schlampig, geh nicht alleine nach Hause.“ Dies stellt eine gravierende Verschiebung der Verantwortung dar, weg von den TäterInnen und hin zu den Betroffenen.
Zu häufig wird die Schuld für sexualisierte Gewalt nicht bei den TäterInnen gesucht, sie werden entschuldigt und Betroffene werden mit Vorwürfen konfrontiert. Wir fordern daher klar, victimblaiming und slutshaming kann und darf nicht die Antwort auf Übergriffe jeglicher Art sein. Benötigt wird daher eine solidarische Gesellschaft, in der sexistische und sexualisierte Gewalt kein Normalzustand mehr ist, eine Gesellschaft, die Raum für selbstbestimmtes Handeln lässt, persönliche Grenzen respektiert und anerkennt. Lasst uns sichere Räume für alle schaffen!
Wir rufen deshalb zur Solidarität unter FLTIQ* auf. Wir rufen dazu auf, gemeinsam gegen patriarchale Strukturen anzukämpfen, gemeinsam, mit lauter Sprache und sichtbarem Handeln gegen jede Form von Sexismus dieser Gesellschaft! Lasst uns geschlossen die Straßen zurückerobern, tanzend, laut, solidarisch. Die FLTIQ*-only-Demo beginnt um 19.30 Uhr auf dem Exerzierplatz in Kiel und endet am kleinen Kiel/Lorentzendamm."
Weitere Infos unter www.takebackthenightkiel.de.
Gezeichnet, Pia vom TakeBackTheNight-Team