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Erinnerung an die Pogromnacht

Wann endet ein „Nie wieder“?

  • Wann endet ein „Nie wieder“? fragt sich Künstler Björn Högsdal
    Wann endet ein „Nie wieder“? fragt sich Künstler Björn Högsdal
10/11/2021 0 1

Bei der gestrigen Kundgebung zur Erinnerung an die Pogromnacht vom 9.11.1938 am Mahnmal der ehemaligen Kieler Synagoge sprachen Landesrabbiner Dov-Lavy Barsilay, Stadtpräsident Hans-Werner Tovar, Künstler Björn Högsdal und Joachim Liß-Walther, Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Den Beitrag von Björn Högsdal möchten wir euch gerne an die Hand geben …

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Wann endet ein „Nie wieder“?

„Ihr Name klingt für mich immer noch ein wenig ausgedacht. Fast so, als wäre es der einer Romanfigur: Betty Sandbank. Aber Betty Sandbank war ein Mädchen aus Kiel. Hat sie im Schützenpark gespielt? An der Förde den Schiffen zugesehen? Mochte sie Kieler Sprotten?

Mein Sohn wurde 2007 geboren. Im dem Jahr, als die Stolpersteine für Betty, ihre Mutter Amalie, ihren Vater Wolf und ihre Geschwister Frieda, Hermann und Fanny vor ihrem ehemaligen Haus in der Ringstraße in Kiel in den Boden eingelassen wurden und ich über sie stolperte, da war mein Sohn drei Jahre alt und ein glückliches Kind.

Betty wurde 1933 geboren. War sie ein glückliches Kind? Hat sie darauf vertraut, dass diese Erde einen Platz für sie bereithält und dass ihre Eltern sie vor allen Übeln dieser Welt beschützen können? Hat sie mit drei Jahren schon bemerkt, dass sich etwas änderte? Dass die Eltern Sorgen hatten? Oder hatten die Eltern sich nichts anmerken lassen?

Als mein Sohn sechs Jahre alt wurde, ging er in die Schule. Ganz normal. Was war für Betty normal? Als sie 6 Jahre alt war, war es 1939 und man brachte sie nach Leipzig in eine Einrichtung für jüdische Kinder. Fühlte sich auch das irgendwann normal an?

Der große Loriot erzählte über seine Kindheit: „Wenn man Kind ist, nimmt man vieles als selbstverständlich hin. Man wohnt irgendwo, dann wird man von den Eltern zur Großmutter gebracht, abgeholt, wieder hingebracht, und irgendwann glaubt man, das ist das Leben. Als meine Mutter starb, dachte ich, so also ist das: Wenn man fünf ist, stirbt die Mutter.“

Für ein Kind ist das normal, was es kennt. Es hat ja keinen Vergleich. Mein Sohn ist jetzt zwölf Jahre alt, so alt hat Betty nicht werden dürfen. 1942 wurde sie nach Auschwitz gebracht und ermordet. Und bald danach schon hieß es „Nie wieder“, doch ein „Nie“ ist manchmal recht kurz. Ich wünschte ich könnte behaupten, dass ihr Tod zwar sinnlos, aber nicht umsonst gewesen ist. Ich würde ihr gern sagen können:

Wir sind besser geworden, ja, dass „Nie wieder!“ auch wirklich „Nie wieder!“ bedeutet. Aber das kann ich nicht versprechen.„Nie wieder!“ war mal, wenn in den USA Kinder von Eltern getrennt und eingesperrt werden. Wenn auf griechischen Inseln Kinder in unwürdigen Situationen leben, die sie krankmachen. Wenn nur die Tür einer Synagoge Schlimmeres verhindert. Damit möchte ich die Situationen an der mexikanischen Grenze und auf Lesbos nicht dem Holocaust gleichsetzen, das kann man nicht. Aber es sind Grenzverschiebungen an der Humanität und menschlichen Solidarität, die im schlechtesten Fall Etappen sind auf dem Weg zu noch Schlimmeren.

Betty könnte heute 87 Jahre alt sein, doch sie ist niemals zehn geworden. Man hat sie nicht gelassen.

Betty ist nicht im Gedächtnis der Menschheit verankert. Sie war keine Anne Frank, sie konnte nicht einmal schreiben, als es begann. Von ihr haben wir kein Tagebuch. Geblieben ist nur ein Quader aus Bronze.

Gestern Abend habe ich meine Kinder ins Bett gebracht, habe ihnen vorgelesen, ihre warmen kleinen Körper umarmt und sie sind in dem Bewusstsein eingeschlafen, dass es ein Morgen gibt. Dass es eine Zukunft gibt für sie. Dass wir sie vor den Übeln dieser Welt beschützen werden, bis sie auf sich selbst aufpassen können. Wie müssen Bettys Eltern sich gefühlt haben, als sie das nicht konnten?

Und nein, fast niemand der heute lebt, trägt mit Schuld an dem, was Betty, ihrer Familie und 6 Millionen anderen angetan wurde. Aber wir tragen Verantwortung dafür, dass es nicht wieder dazu kommt. Wir stehen in der Pflicht nicht wegzuschauen, nicht zu schweigen, nicht zu erstarren.

Für Betty. Für so viele andere. Damit wir nicht irgendwann neue Stolpersteine verlegen müssen.“

Zur Information über die Jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein und das Novemberpogrom lohnt sich ein Blick auf die Seiten des Arbeitskreises zur Erforschung des NS in SH AKENS hier oder hier.


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