Die Sanierung des Marineschulschiffs «Gorch Fock» hat alle Beteiligen schon viel Nerven und noch mehr Geld gekostet. Nun schwimmt der Segler wieder - und die Marine trifft eine wichtige Entscheidung.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich für einen Weiterbau des Segelschulschiffs «Gorch Fock» entschieden. Ziel sei es nun, das Schiff bis zum Herbst 2020 im Rahmen der vereinbarten Kostenvorgaben fertigzustellen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus dem Ministerium. Dabei wurde die Obergrenze von 128 Millionen Euro bekräftigt, zu denen weitere 7 Millionen für Ausrüstung kommen.
Der Generalauftragnehmer, die insolvente Elsflether Werft an der Unterweser, reagierte erleichtert auf den Beschluss zum Weiterbau. «Wir werden weiterhin alles daran setzen, die Instandsetzung termingerecht und im Budget auszuführen und die «Gorch Fock» wieder hochseetauglich zu machen», sagte Aufsichtsratschef Pieter Wasmuth.
Die Kosten der Generalüberholung des gut 81 Meter langen Schiffs sind völlig aus dem Ruder gelaufen. Deshalb stand auch immer wieder ein Abbruch des Projekts im Raum. Statt zehn Millionen Euro sind mehr als 70 Millionen Euro ausgegeben worden. Dann wurden Gesamtkosten von 135 Millionen Euro als Obergrenze festgelegt.
Der sanierte Rumpf des 61 Jahre alten Schiffes war erst am Freitag nach drei Jahren Bauzeit in Bremerhaven ins Wasser gelassen worden.
Die Elsflether Werft verhandele mit Subunternehmern über die nächsten Bauschritte, sagte Vorstand Axel Birk. «In den nächsten Tagen wird die «Gorch Fock» zu einem neuen Liegeplatz geschleppt, wo unsere Schiffbauer für die kommenden drei Monate an dem Segelschulschiff arbeiten werden.» Nächster Meilenstein werde das Stellen der Masten in voraussichtlich einem Vierteljahr sein.