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Helfer mit roter Nase

  • Vorstellung unter Palmen: Heiko Mielke (re.) als Clown Pepe in Aktion
    Vorstellung unter Palmen: Heiko Mielke (re.) als Clown Pepe in Aktion
23/05/2012 0 0

Geht es um Clowns, denkt man an rote Nasen und Vorstellungen im Zirkus. Die „Clowns ohne Grenzen“ aus Langwedel haben sich für ihre Aufführungen eine ungewöhnliche Manege ausgesucht: Krisengebiete.

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Stumpfe Blicke, die sich in ein Strahlen verwandeln. Angst, die sich in herzhaftes Lachen auflöst. Wenn dies geschieht, hat der Clown Pepe ganze Arbeit geleistet. Abseits der Bühne hört Pepe auf den Namen Heiko Mielke. Der 52-Jährige ist Vorstandsmitglied des Vereins „Clowns ohne Grenzen“. Zusammen mit vier anderen Clowns aus Deutschland gründete er 2007 den deutschen Ableger des internationalen Netzwerkes „Clowns Without Borders“. „Unser Ziel ist, das Lachen dorthin zu bringen, wo Kinder nicht viel zu lachen haben“, erklärt Heiko Mielke. Zu diesem Zweck veranstalten die Clowns Vorstellungen und Workshops in Ländern, die von Krieg, Armut und sozialer Ungerechtigkeit betroffen sind.

Die Idee, das Lachen in krisengeschüttelte Länder zu bringen, entstand 1993. In diesem Jahr trat der spanische Clown Tortell Poltrona in einem kroatischen Flüchtlingslager auf. Die Resonanz war überragend. Mehr als 700 Kinder kamen zur Vorstellung. Daraufhin gründete Poltrona in seiner Heimat Spanien die Organisation „Clowns Without Borders“, um mit Humor traumatisierten Gruppen zu helfen. Schon bald entstanden in Frankreich und Schweden Ableger der Organisation. Die Initialzündung zur Gründung einer deutschen Gruppe war ein Workshop mit dem international bekannten Clown Moshe Cohen. Bei diesem Treffen aller Projektinteressierten in Schleswig-Holstein realisierten die Clowns eine erste gemeinsame Aufführung. „Als Botschafter für ,Clowns Without Borders‘ hat uns Moshe mit seinem Wissen und seinen Kontakten zur Dachorganisation bei der Vereinsgründung sehr geholfen“, berichtet der 52-Jährige.

Ihre erste Reise im Herbst 2007 führte die Clowns nach Rumänien. Dort trat die achtköpfige Gruppe in sozialen Einrichtungen für Kinder, hauptsächlich Waisenhäusern, auf. „Pädagogische Aktionen wie Ausflüge fehlen hier völlig“, sagt Heiko Mielke. „Die Kinder haben unsere Vorstellungen unglaublich intensiv aufgenommen. Sie wollten uns am liebsten gar nicht gehen lassen.“ Eine Begegnung ist dem Clown besonders im Gedächtnis geblieben. Nach einer Vorstellung setzte sich ein Mädchen in den Reisebus der Gruppe und weigerte sich hartnäckig, wieder auszusteigen. „Erst als wir sie zu ihrer Schlafstätte begleiteten, ließ sie locker. Das Bett war ihr einziger persönlicher Besitz. Diesen hat sie uns voller Stolz gezeigt.“

Weitere Reisen führten die Clowns in die Ukraine sowie nach Sri Lanka, Indien und Georgien. „In diesen Ländern sind wir in Waisenhäusern, Flüchtlingslagern, Romasiedlungen sowie im größten Slum Asiens aufgetreten“, fasst Heiko Mielke zusammen. Die finanziellen Mittel für die Projekte sammelt der Verein durch Benefizauftritte, Mitgliedsbeiträge und Spenden. Von den 80 Mitgliedern, die sich über ganz Deutschland verteilen, nehmen 40 Clowns und Artisten an den Reisen teil. „Alle Darsteller sind Profis und verdienen ihren Lebensunterhalt als Künstler. Dadurch stellen wir ein hohes Niveau der Shows sicher“, sagt der 52-Jährige, der seit 1990 als Clown aktiv ist. Im Rahmen von „Clowns ohne Grenzen“ treten alle Darsteller ehrenamtlich auf. Für die Reisen nutzen fast alle Mitglieder ihren Jahresurlaub. Als nächstes Ziel steht die Ukraine auf dem Plan. „Wir sind zum dritten Mal dort. Durch weitere Reisen in die jeweiligen Länder sorgen wir dafür, dass unsere Auftritte keine einmaligen Erlebnisse bleiben, sondern eine nachhaltige Wirkung haben“, erklärt Heiko Mielke. Denn die Clowns wissen: Lachen ist die beste Medizin.

Geldspenden:

Kontoinhaber: Clowns Ohne Grenzen Deutschland e.V.

Kontonummer: 1847511

Volksbank-Raiffeisenbank Rendsburg

Bankleitzahl: 214 636 03

Spenden sind auch via Paypal auf der Internetseite des Vereins möglich:

www.clownsohnegrenzen.org


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ÜBER DEN AUTOR

Jan-Hendrik Schernbeck

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