Seit zwei Jahren kämpfen Eltern und Schüler*innen des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Heikendorf für Spanisch als zweite Fremdsprache – doch die Schulleitung blockt. Der Streit offenbart ein viel größeres Problem: Was ist demokratische Mitbestimmung an Schulen wirklich wert?
Der lange Schatten der Bürokratie
Die Debatte um die Einführung von Spanisch als zweite Fremdsprache an der siebten Klasse des Heinrich-Heine-Gymnasiums spitzt sich zu. Eltern, Schüler*innen und Lehrkräfte engagieren sich seit 2023 für die neue Wahlmöglichkeit – mit Petitionen, Konzepten und Abstimmungen. Doch das Projekt wird durch die Schulverwaltung immer wieder verzögert oder ignoriert.
Spanisch-Unterricht: Vertagt, verschleppt, gestrichen
Trotz fristgerechter Anträge und breiter Unterstützung aus der Schulgemeinschaft wurde der Punkt regelmäßig von Tagesordnungen entfernt – zuletzt am 1. Juli 2025 ohne Debatte durch den Schulleiter selbst. Ein Konzept liege angeblich nicht vor – obwohl das Gegenteil bewiesen ist. Selbst vorbereitete Materialien sind vorhanden.
Demokratie auf dem Prüfstand
Kritik kommt nicht nur aus der Elternschaft: Schüler*innen berichten von Einschüchterung und Rückzug aus der Debatte – aus Angst vor schulischen Nachteilen. Die Schule, ein Ort demokratischer Bildung, steht nun im Verdacht, demokratische Prozesse gezielt zu unterlaufen.
Spanisch: Mehr als nur ein Fach
Die Entscheidung gegen Spanisch ist längst ein Symbol geworden: für die Frage, wie demokratisch Schulen tatsächlich funktionieren. Eltern und Schüler*innen fordern nun klare Antworten vom Ministerium – und vor allem eines: Mitbestimmung, die diesen Namen verdient.