Seit 30 Jahren ist Naturfotograf Markus Mauthe fernab bekannter Reiserouten mit seiner Kamera unterwegs, um noch unbekannte Winkel der Erde auszuleuchten. Am 25. Februar gastiert der Fotograf in der Universität Kiel.
In Kooperation mit der Umweltorganisation Greenpeace entstanden dabei seit 2003 die erfolgreichen multimedialen Live-Shows „Planet der Wälder“ und „Naturwunder Erde“.
In seinem aktuellen Projekt „An den Rändern des Horizonts“ steht nun der Mensch im Fokus. Drei Jahre lang begab sich Mauthe in Afrika, Südamerika, in Asien und am Nordpolarkreis auf die Suche nach Indigenen Gesellschaften, die abseits unserer modernen Welt noch dicht an den Wurzeln ihrer indigenen Kultur leben. Er dokumentierte ihren Alltag in Savannen, Wäldern, auf dem Ozean und in der arktischen Tundra. Für seine neue Live-Fotoreportage setzte sich der Fotograf zudem mit den weltweiten Veränderungen auseinander, die heute auf Menschen und Natur einwirken, wie industrielle Landwirtschaft, Klimakrisen und Ressourcenverschleiß.
Der Wandel, so Mauthes Beobachtung, ist selbst in den scheinbar entlegensten Ecken der Welt angekommen. Auch bei den Awá, eine von 320 Bevölkerungsgruppen im Amazonasgebiet. Pfeil, Bogen, traditionelle Kleidung und Schmuck zeugen noch von ihrem traditionellen Leben im tropischen Urwald. Seit Tausenden von Jahren haben die Awá in einer nahezu perfekten Symbiose von und mit dem Wald gelebt. Doch keinen Kilometer von ihrem Dorf entfernt, donnern jeden Tag hunderte mit Eisenerz beladene Züge vorbei und bringen immer mehr Siedler mit, die in ihre Lebensgebiete vordringen.
Paradiesisch wirken auf dem ersten Blick auch die Inselwelten Südostasiens. Hier hat sich der Fotograf auf die Spuren der Bajau begeben, einem Volk von Seenomaden, das einst auf bunten Hausbooten im Meer zu Hause war. Vor der malaysischen Insel Mabul fotografiert er eine Familie, die in ihrem Leben kaum einen Fuß auf festes Land gesetzt hat, und deren Alltag noch untrennbar mit dem Ozean verbunden ist. Ihre Lebensweise ist heute die Ausnahme: Der Großteil der Bajau wohnt inzwischen in festen Stelzenhäusern. Auch von ihrer traditionellen Art, mit selbstgebauten Taucherbrillen und Harpunen zu fischen, ist wenig geblieben. Heute behelfen sie sich oft mit Dynamitfischerei, um das wenige an die Oberfläche zu bringen, das ihnen die internationalen Fangflotten übrig gelassen haben.
Weitere Informationen findet ihr unter www.greenpeace.de und www.an-den-raendern-der-welt.de
Was: An den Rändern des Horizonts
Wann: Dienstag, 25. Februar, 19.30 Uhr
Wo: Frederik-Paulsen-Hörsaal, Christian-Albrechts-Platz 2
Der Eintritt ist frei